IBAN-Ratgeber
Die IBAN – die neue Kontonummer
Im Zeitalter der Globalisierung, Vernetzung und nationalen Grenzüberschreitung ist es wichtig, dass gewisse Standards geschaffen werden, die es uns ermöglichen schnell und auf einfachem Weg große Distanzen zu überwinden, dabei wesentliche Informationen zu übermitteln und dies alles ohne Missverständnisse zu erzeugen. Im Idealfall wird weltweit ein Verfahren angewendet, was jeder kennt und bestenfalls auch versteht. Eine Methode sozusagen, mit der jeder umgehen kann – Jung wie Alt! D.h. Postwege, Informationsübermittlungen, Zahlungsprozesse etc. stellen dann einfache und standardisierte Methoden dar, die überall auf der Welt, vor allem in den führenden Wirtschaftsländern, in denen Informationsübermittlung im Sekundentakt funktionieren muss, mit dem selben Ablauf und dem gleichen Verständnis. Globalisierung ist dann längst kein Wunschgedanke mehr, sondern blanke Realität, die jede Menge neue weitere Optionen schafft-wirtschaftlich auf der Makro-Ebene und ebenso persönlich auf der Mikro-Ebene. Genau aus diesem Grund zeigen sich Vertreter der Finanzmärkte seit einigen Jahren sehr erfinderisch und suchen immer wieder nach Mitteln und Wegen, z.B. Zahlungsweisen über Ländergrenzen hinaus zu vereinfachen bzw. erst einmal ein funktionierendes System zu etablieren. Aus diesem Grunde entstand die Idee der IBAN-Nummer.
Was ist die IBAN?
Bei der IBAN handelt es sich um eine Nummer, die aus mehreren Ziffern besteht. Die Abkürzung steht für International Bank Account Number. Im Deutschen übersetzt mit „Internationale Bankkontonummer“. Im Jahr 1997 wurde die IBAN-Nummer als eines der wichtigsten Produkte vom European Committee for Banking Standards (ECBS) und der Organization for Standarization (ISO) entwickelt. Das ECBS ist eine Institution, deren Fokus vor allem auf der Förderung der Interoperabilität technischer Infrastrukturen im Kreditgewerbe Europas liegt. Die ISO, das verrät bereits der Name der Organisation, ist vor allem damit betraut für den globalen Rahmen internationale Standardnormen zu entwickeln, die den Transfer internationaler Waren-und Dienstleistungen erleichtern und eine gemeinsame Kooperation in Wissenschaft, Wirtschaft und Technologie fördern.
Wozu wird die IBAN benötigt?
Bei der IBAN handelt es sich um eine weltweit gültige Nummer bestehend aus 22 Stellen für das Girokonto. Hintergrund der IBAN-Nummer ist wie vermutet, im Rahmen der Globalisierung eine Erleichterung bzw. Verbesserung für grenzüberschreitende Zahlungen, vorerst im Eurowährungsraum, zu schaffen. Zuvor herrschte das Problem, dass die Kennung der Bankverbindung in den unterschiedlichen Ländern auch immer unterschiedlich war oder aber die Länder in ihrem Zahlungsverkehr gar keine Bankleitzahlen nutzen. Die eigentliche Bedeutung der IBAN-Nummer kam im Zusammenhang mit dem Einheitlichen Eurozahlungsverkehrsraum, auch Single Euro Payments Area (SEPA) genannt. Auf dieser neuen Form der Überweisung, der SEPA-Überweisung, dient die IBAN ausschließlich dazu die am Zahlungsprozess beteiligten Konten zu identifizieren. Seit dem Jahr 2008 gelten diese einheitlichen Regeln für Überweisungen europaweit, welche schrittweise Bankleitzahl und Kontonummer ablösen sollen. Derzeit ist es im Besonderen die Europäische Union, die als Führungskraft vorausgeht und an der Umsetzung der IBAN auf der SEPA-Zahlung besonders festhält. Mittlerweile halten sich 40 weitere Länder an diese Regelung.
Wie ist die IBAN aufgebaut?
Im internationalen Rahmen folgt die IBAN einem einheitlichen Aufbau, gemäß ISO 13616. Dieser ISO-Standard regelt folgende Punkte der Darstellung der IBAN-Nummer auf elektronischem Weg oder im Papierformat.
- Alle Zeichen bzw. Buchstaben folgen der Großschreibung.
- Für jedes Land existiert ein Ländercode, d.h. eine fixe Länge der BBAN (Basic Bank Account Number) erläutert diesen.
- Für jedes Land wird eine feste Länge, Position und ID der BAN (Bank Account Code) erläutert.
- Auf dem Papier wird der IBAN standardisiert dargestellt mit der Kennzeichnung „IBAN“, bestehend aus einer 4er-Blockung. Die letzte Gruppierung kann dabei eine variable Länge bis vier Stellen haben.
- Auf dem Papier werden dem IBAN keine Seperatoren oder Sonderzeichen beigefügt.
- Auf elektronischen Formularen hat es maximal 34 Stellen, die fortlaufend und alphanumerisch sind.
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Wie in unsere Informationsgrafik gut zu erkennen, besteht die IBAN des Kontoinhabers, welcher im unteren Teil der SEPA-Überweisung vermerkt ist, aus folgenden Merkmalen:
- dem zweistelligen Länderkennzeichen (DE),
- der darauffolgenden zweistelligen Prüfziffer (12),
- angeschlossen von der achtstelligen Bankleitzahl (12345678) und zuletzt
- der zehnstelligen Kontonummer (1234567890) des Zahlenden. Kontonummern, die etwas kürzer sind und die leeren Kästen nicht komplett ausfüllen, werden linksbündig mit der Ziffer „0“, so oft wie nötig, aufgefüllt.
Ein Beispiel:
IBAN in Papierformat: | DE12 1234 5678 1234 5678 90 |
IBAN im elektronischen Format: | DE12123456781234567890 |
Berechnung und Prüfung einer IBAN
Insgesamt hat der IBAN also immer, egal in welchem Teil der Welt exakt 22 Stellen, hat weltweit den gleichen Aufbau als auch dieselbe Bedeutung und Funktion. So einfach kann es sein. Nun wird es nur ein Weilchen dauern, bis sich jeder daran gewöhnt hat bzw. diesen auch nutzt. Irgendwann wird der Kontoinhaber bei internationalen Zahlungswegen allerdings nicht mehr drum herumkommen können.
Autor: DH
IBAN berechnen und prüfen
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