Neue Strategie: Commerzbank spart und baut Stellen ab
Die Commerzbank manövriert nach wie vor immer noch in sehr schwierigem Fahrwasser. Mit einer heutigen Pressekonferenz soll allerdings eine Wendung eingeleitet werden. Die Stabilität und Profitabilität des Geschäftsmodells der Bank soll wieder manifestiert werden – und zwar mit durchaus harten Maßnahmen. So steht ein großer Stellenabbau an – notgedrungen. Denn auf eine andere Art und Weise ist das Ruder bei der Commerzbank wohl nur sehr schwer umzureißen.
Die Maßnahmen, die die Commerzbank für die Kehrtwende nun umsetzen will, treffen vor allem das Privatkundengeschäft. Nachdem bisher schon über Stellenabbau und auch etwaige Zahlen spekuliert wurde, geistert nun die Zahl von bis zu 6000 Stellen in Expertenkreisen umher. Genaue Informationen über die Personalkapazitätsplanung gab es auf der Pressekonferenz heute allerdings nicht. Weitaus deutlicher wurden die Repräsentanten der Bank, als es um Zahlen zur Profitabilität der Bank ging.
Der Quartalsgewinn im dritten Quartal des Jahres hat die Marke der beiden vorherigen Quartale unterschritten. Die Bank verdiente von August bis Oktober knapp 80 Millionen Euro. Damit ist der negative Trend in den Gewinnen nicht aufgehalten. Insbesondere das niedrige Zinsniveau, dass auch durch die historisch niedrigen Leitzinsen der Europäischen Zentralbank mit verursacht wurde, macht der Bank schwer zu schaffen und drückt den Gewinn auf dieses tiefe Niveau. Auch in Zukunft wird sich dieser Trend bei der Commerzbank wohl verfestigen. Der Vorstand rechnet auch im letzten Quartal des Jahres 2012 mit einem weiteren Gewinnrückgang. Angesichts derartiger Prognosen ist klar, dass auch für die Jahre 2012 und 2013 voraussichtlich keine Dividende an die Eigentümer ausgezahlt werden wird.
Einziger Hoffnungsfunken der Commerzbank scheint derzeit das Firmenkundengeschäft zu sein – was auch das aktuelle Angebot an Kontopaketen beim Commerzbank Business-Konto zeigt. Vor allem im Mittelstandsgeschäft ist die Bank weiterhin gut positioniert. Derzeit summieren sich die vorhandenen Kredite auf einen Wert von etwa 160 Milliarden Euro. Ob das Kreditgeschäft für die gewerbliche Finanzierung in Zukunft jedoch ausgebaut werden kann, bleibt ebenfalls fraglich. Die Immobilientochter der Commerzbank ist schließlich nicht umsonst bereits abgewickelt worden.