Girokonto mit Tagesgeld – Schnäppchen oder Zinsnepp
Girokonto und Tagesgeld, das sind längst nicht immer mehr zwei Paar Schuhe, zahlreiche Banken sind inzwischen auf den Trichter gekommen, ein Kombiprodukt aus den doch sehr unterschiedlichen Finanzprodukten zu machen. Doch lohnt sich eine solche Kombination aus Girokonto und Tagesgeldkonto überhaupt, oder steckt doch nur ein Zinsnepp dahinter?
Eine pauschale Antwort gibt es hierauf jedoch nicht. Der Zinsvergleich allein bringt hier nicht die Möglichkeit, zu sagen, wie gut oder schlecht ein Angebot in diesem Bereich ist. Gerade weil für Girokonten so viele unterschiedliche Konditionen gelten, ist es als erstes wichtig, nicht allein auf die Tagesgeldzinsen zu sehen, sondern einen Kontovergleich durchzuführen. Mit einem solchen, wie er beispielsweise hier zu finden ist, kann überprüft werden, wie hoch die monatlichen Kosten für das jeweilige Girokonto sind, ob es eine zum Konto gehörende Kreditkarte gibt, wie viele diese kostet und wie hoch die Zinsen für den Dispokredit sind.
Zudem wichtig bei einem solchen Kontenvergleich ist die Frage, ob das Girokonto an sich generell kostenlos ist oder ob nur ab einem bestimmten monatlichen Mindesteingang keine Kontoführungsgebühren fällig werden.
Ist der reine Girokonto-Vergleich durchgeführt, und das eine oder andere für gut befunden worden, kann das zum Girokonto gehörende Tagesgeld näher angesehen werden. Stimmen dann hier die Zinsen wie auch die Konditionen, braucht einer Girokontoeröffnung nichts mehr im Wege zu stehen. Vorsicht sollte man hier jedoch walten lassen, wenn eine gute Verzinsung nur bis zu einem bestimmten Anlagebetrag gewährt wird. Der Schuss kann, je nach Anbieter, gewaltig nach hinten losgehen.
Bestes Beispiel hierfür ist die Postbank, deren Privatgirokonto mit dazugehörigem Tagesgeldkonto auch schon von der Stiftung Warentest durchaus kritisch beäugt wurde. Inzwischen ist das Zinsangebot vorüber, und auch für dieses Girokonto gibt es nur noch sehr niedrigere Tagesgeldzinsen bereits ab dem 1. Euro. Davor gab es eine Verzinsung von 2,50 Prozent p.a. für eine Anlagesumme bis maximal 10.000 Euro. Soweit so gut, mag sich da der geneigte Sparer denken. Aber so weit so gut ist es dann letztlich doch nicht gewesen. Wurde die Anlagesumme überschritten, fiel auch für die gesamte Summe die Verzinsung auf nur noch 0,50 Prozent p.a.
Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es gerade bei einer Girokonto-Tagesgeld-Kontokombination wirklich auf alle Konditionen zu achten und nicht allein nur den in der Werbung genannten Zinssatz als Entscheidungskriterium für die Eröffnung eines solchen Girokontos zu nehmen. Denn sonst ärgert man sich mitunter am Ende ganz schön, weil der Zinsverlust hoch ist, aber rückwirkend ändern kann man dies dann eben nicht mehr.