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Deckelung der Dispozinsen per Gesetz?

Freitag den 18.01.2013

Ein niedriger Leitzins und dennoch hohe Dispozinsen, das ist der Alltag vieler deutscher Bankkunden. Während der Hauptrefinanzierungssatz von der Europäischen Zentralbank weiter auf niedrigem Niveau gehalten wird, gibt es immer noch zahllose Banken, deren Zinssatz die Marke von 10 Prozent weiter überschreiten. Während sich Verbraucherschutzministerin Aigner gegen eine Deckelung der Dispozinsen per Gesetz ausspricht, kommt nun neuer Wind in das Thema, es wird zum Wahlkampf-Thema.

Bis zu 15 Prozent p.a. werden derzeit noch für Dispokredite berechnet (siehe dazu auch unseren Vergleich hier: https://www.kostenloses-konto.net/dispokredit.html), obwohl der Leitzins selbst auf nur 0,75 Prozent liegt. Die Banken können sich damit sehr günstig Geld leihen, geben dieses dann jedoch als Dispo mitunter sehr teuer weiter an ihre Kunden, wenn diese ihr Girokonto überziehen. Kommt es dabei gar nur zu einer geduldeten und nicht vereinbarten Überziehung, wie es beim Dispokredit der Fall ist, sind die Zinsen sogar noch deutlich höher.

Laut einem Bericht der „BILD“ hat sich der Kanzlerkandidat der SPD, Peer Steinbrück, das Thema jetzt auf seine Wahlkampfflaggen geschrieben. Bei einem Wahlsieg von rot-grün sollen überhöhte Zinsen für Dispokredite durch den Gesetzgeber verboten werden. Nur noch maximal acht Prozent sollen dann als Dispozins zugelassen werden.

Ob es im Fall eines Wahlsiegs dann zu einer Einlösung des Versprechens in Sachen Dispozinsen kommen sollte, bleibt dahingestellt. Auch die Frage, ob Peer Steinbrück nach all den Fettnäpfchen mit diesem Thema endlich einmal den richtigen Napf gefunden hat. Fakt ist: die Zinsen für Dispokredite bleiben nach wie vor ein Reizpunkt zwischen Banken, ihren Kunden und Verbraucherschützern. Die Schere der Dispozinsen geht vorerst wohl weiterhin weit auseinander.

Während es die niedrigsten Dispozinsen auch weiterhin bei der Deutschen Skatbank gibt, die die lediglich 5,25 Prozent p.a. berechnet, liegen die Zinsen für den Dispokredit bei zahlreichen anderen Banken immer noch weit über 10 Prozent. Verbraucher sollten deshalb angesichts der hohen Zinsen ihrer Bank darüber nachdenken, ob nicht ein Wechsel des Girokontos und / oder eine Ablöse des Dispo durch einen günstigeren Ratenkredit finanziell nicht weitaus entspannender für sie wäre, als bei ihrer Bank weiterhin hohe Dispozinsen berappen zu müssen.