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Postbankfilialen geschlossen – Gehen der Postbank die Mitarbeiter aus?

Montag den 25.03.2013

Seit geraumer Zeit ist die Postbank nicht mehr Tochter der Deutschen Post, sondern gehört nach einer schrittweise Übernahme inzwischen gänzlich zur Deutschen Bank. Ob dies der Grund ist, dass der Postbank die Mitarbeiter ausgehen? Man könnte es vermuten, dramatisch ist auf jeden Fall, was sich zurzeit in ganz Deutschland abspielt. Geschlossene Postbankfilialen, weil Mitarbeiter krank sind, und das nicht nur in einer Stadt, wie eine Meldung letzte Woche vermuten ließ, sondern inzwischen in gleich mehreren Städten.

Verantwortlich soll laut Postbank die Grippewelle sein. Und bekommt prompt ein Dementi von der zuständigen Gewerkschaft DPVKOM, die von einem Vertriebsdruck spricht, der krank mache und von einem generellen Mangel an Mitarbeitern. Immer wieder schließen inzwischen die Finanzcenter der Postbank, weil das Personal krank im Bett liegt, oder zumindest krankgeschrieben ist.
Dies ist sicherlich ein Novum bei der Postbank. Während Filialen früher immer geöffnet hatten, hat sich die Zeit verändert, wie eben auch der Mutterkonzern. Wie sehr die Deutsche Bank die Mitarbeiter der Postbank unter Druck setzt, wird nicht nach außen kommuniziert. Deutlich ist jedoch, dass die Deutsche Bank selbst unter Druck steht, und dies ganz besonders seit dem Führungswechsel an ihrer Spitze.

Die Schließungen jetzt auf die Grippewelle abzuwälzen, erscheint deshalb auch als Erklärung zu einfach. Im "Handelsblatt" wird deshalb auch DPVKOM-Gewerkschaftssprecher Maik Brandenburger mit deutlichen Worten zitiert: "Der erhöhte Krankenstand bei der Postbank kommt nicht von ungefähr. Auf den Mitarbeitern lastet mittlerweile ein hoher Vertriebsdruck. Viele Postbanker sind dem nicht mehr gewachsen und werden krank."

Interessant ist dabei, dass dies nicht das erste Mal innerhalb weniger Jahre ist, in denen sich die Postbank den Vorwurf gefallen lassen muss, ihre Mitarbeiter unter zu hohen Vertriebsdruck zu setzen und Finanzprodukte unters Volk zu bringen. Dabei herausgekommen waren vor nicht allzu langer Zeit Falschberatungen mit System, wie auch die Stiftung Warentest damals ankreidete und der auch Klagen folgten.

Der Vertriebsdruck scheint indes nicht weniger geworden zu sein, wie die Schließungen der Filialen mit Finanzcentern zeigen. Die Postbank, die damals noch zur Deutschen Post gehörte hat, und nun zur Deutschen Bank gehört, scheint damit nach wie vor nichts anders zu machen. Den Kunden sei dabei nur empfohlen, genau hinzusehen, wenn ihnen am Schalter eine Finanzempfehlung gemacht wird. Denn nicht alles was glänzt ist auch Gold, was ja auch das Postbank Gold-Sparen gezeigt hat.