Finanzprodukte-Beipackzettel zum Verstehen
Die Beipackzettel für Finanzprodukte sind in Deutschland Pflicht seit Juli 2011. Immer wieder waren viele Beipackzettel für Finanzprodukte jedoch von Verbraucherschützern kritisieren worden, da sie für die Verbraucher oftmals unverständlich waren und deshalb auch für Laien unter anderem die Risiken so mancher Anlageart nicht nachvollziehbar war. Dies soll sich nun ändern und die Beipackzettel für Anlageprodukte sollen verständlicher werden.
Die Deutsche Kreditwirtschaft hat gemeinsam mit Vertretern der Bundesregierung und Verbraucherschützern eine Liste erstellt, die sowohl einfache wie auch einheitliche Formulierungen enthält. In einer die Verbesserungsliste begleiteten Pressemitteilung der Deutschen Kreditwirtschaft heißt es dabei unter anderem: „Die Fix-Kupon-Anleihe wird zur Festzinsanleihe, aus dem Agio wird ein Ausgabeaufschlag und der Indexdisclaimer soll möglichst gar nicht mehr genannt werden.“ Durch die einheitlichen Begriffe soll es Anlegern einfacher gemacht werden, die Beipackzettel für Finanzprodukte besser zu verstehen. Zudem wird es für die Verbraucher damit auch einfacher, ähnliche Anlageangebote miteinander zu vergleichen, was bislang durch die vielen mitunter sehr verwirrenden Begriffe nahezu unmöglich war.
Spätestens im Dezember dieses Jahres sollen die neuen Beipackzettel dann in den Filialen der verschiedenen Banken ausliegen. Damit werden auch die Filialinstitute endlich die Transparenz an den Tag legen müssen, die bei vielen Direktbanken bereits geboten ist. Zumindest einige der reinen Internetbanken hatten solche Produktinformationsblätter für Geldanlagen bereits vor der gesetzlich verpflichtenden Einführung der Beipackzettel für Finanzprodukte erstellt und diese an ihre Kunden weitergegeben.
Durch die Vereinfachung und Vereinheitlichung der neuen Beipackzettel fielen gleich 131 Begriffe dem Rotstift zum Opfer, diese werden in den neuen Produktinformationsblättern keinen Platz mehr finden. 66 erläuternde Begriffe wurden dabei erstellt, und 61 Begriffe verbindlich festgelegt. Wer indes keine Lust auf das Lesen solcher Infoblätter für Finanzprodukte hat, der sollte sich dabei bewusst sein, dass Risikoanlagen auch immer ein mehr oder minder hohes Risiko haben. Dies einfach unter den Tisch zu wischen, indem solche Beipackzettel dann einfach ignoriert werden, kann letztlich dazu führen, dass ein Teil der Ersparnisse oder gar alles unwiederbringlich verloren geht.