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Falschgeldaufkommen in Deutschland steigt

Mittwoch den 3.02.2016

Rund 95.500 Euro-Blüten im Nennwert von 4,4 Millionen Euro hat die Bundesbank für das Jahr 2015 registriert. Das beudetet einen Anstieg von 51 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Trotz des radikalen Anstiegs bleibt das Falschgeldaufkommen in Deutschland auf einem niedrigen Niveau. »Der Anstieg der Falschgeldzahlen ist bedenklich, aber geeignete Maßnahmen sind bereits getroffen worden. Die Einführung der neuen Banknotenserie mit verbessertem Fälschungsschutz ist dabei ein zentraler Baustein«, kommentierte Carl-Ludwig Thiele, der im Vorstand der Bundesbank für Bargeld zuständig ist, die Entwicklung.

Laut Rainer Elm, dem Leiter des Analysezentrums der Bundesbank, sind zunehmend Fälschungen im Umlauf, die im Internet verkauft werden. Elm weiter: »Früher hatten wir es vor allem mit bandenmäßigen Strukturen zu tun. Durch das Internet kann heute im Grunde jeder Falschgeld in Umlauf bringen«.

Die Europäische Zentralbank arbeitet kontinuierlich mit den nationalen Notenbanken des Eurosystems an der Fälschungssicherheit der Euro-Banknoten. In Europa stieg die Zahl der gefälschten Banknoten 2015 um 7,3 Prozent auf gut 899.000 an. Allerdings, wenn man die gestiegene Zahl echter Banknoten in Relation setzt, sei der Anteil des Falschgeldaufkommens nach wie vor sehr gering. Dies teilte die EZB in einer Pressemitteilung vom 22. Januar mit.

Noten 5 € 10 € 20 € 50 € 100 € 200 € 500 € Gesamt
Anzahl 991 1.526 37.916 46.567 5.608 2.032 717 95.357
Anteil in % (gerundet) 1 % 2 % 40 % 49 % 6 % 2 % 1 %

Quelle: Deutsche Bundesbank

In Deutschland verteilen sich rund 90 Prozent des Falschgeldaufkommens auf die 20- und 50-Euro-Banknoten. Rein rechnerisch kamen im letzten Jahr »nur« 12 falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner. Die Anzahl gefälschter Münzen ist Vergleich zu 2014 sogar gesunken – von 46.000 auf 34.000 falsche Euro-Münzen.

Die Bundesbank rät, Scheine und Münzen nach dem Prinzip »Fühlen-Sehen-Kippen« auf ihre Echtheit zu überprüfen. Über ihr Filialnetz bietet die Bundesbank unentgeltliche Schulungen für die Kreditwirtschaft, den Einzelhandel und andere Interessierte an.