Deutsche weltweit am häufigsten über schädliche Spam-Mails attackiert
Experten von Kaspersky Lab identifizierten im März 2016 doppelt so viele Infizierungsattentate (insgesamt 22.890.956) über bedrohliche E-Mail-Anhänge als noch im Februar. Die Anzahl von E-Mails mit gefährlichen Anhängen stieg im Vergleich zum ersten Quartal 2015 um mehr als das Dreifache.
Deutschland festigt Spitzenplatz
Die Auswertung der Kaspersky Lab-Statistiken ergab, dass deutsche User weltweit am häufigsten über schädliche Spam-Mails attackiert werden. Jede fünfte perikulöse E-Mail (18,9 Prozent) im ersten Quartal 2016 landete in Deutschland. Mit deutlichem Abstand folgen China (9,43 Prozent) und Brasilien (7,35 Prozent). Deutschland kann seinen eher fragwürdigen Weltmeistertitel aus dem Vorjahr souverän verteidigen.
Zwar sinkt die Anzahl von Spam-Mails grundsätzlich, die kriminelle Energie hinter solchen E-Mails aber expandiert. »Leider sehen wir uns in unseren Prognosen bestätigt, dass die kriminelle Energie im Spam-Bereich steigt«, kommentiert die Kaspersky-Spam-Analystin Daria Gudkova die Entwicklung. »Spammer nutzen verschiedene Sprachen, Social-Engineering-Methoden, unterschiedliche gefährliche Anhänge sowie zum Teil personalisierte E-Mail-Texte zur Erhöhung der Glaubwürdigkeit von Spam-Mails. Die gefälschten Nachrichten imitieren meistens Meldungen bekannter Organisationen und Services. Das alles führt zu einem höheren Spam-Gefährdungslevel.«
Ransomware via Spam
Die Spam-Analyse von Kaspersky Lab greift auch das aktuelle Cybersicherheitsthema Ransomware auf. Ransomware sind »Erpresserprogramme«, die den Zugriff oder die Nutzung der eigenen Daten und des gesamten Computersystems verhindern. Private Daten werden auf einem externen Computer verschlüsselt und der Zugriff auf eben diese verhindert. Für die Entschlüsselung und die Freigabe der Daten wird ein »Lösegeld« erpresst. Die Programme kommen meist über infizierte E-Mail-Anhänge in Umlauf. Im ersten Quartal bestimmte der auch in Deutschland sehr aggressive Trojaner Locky die Ransomware-Spam-Landschaft. Die Locky-E-Mails enthielten gefälschte Informationen von Finanzinstituten.
Die Experten von Kaspersky Lab glauben einen Trend zu erkennen. Sie gehen davon aus, dass Cyberkriminelle aktuell gezielt auf Spam-Mails setzen, da das Web-Browsing in der jüngeren Vergangenheit allgemein sicherer geworden ist. Fast alle Browser, gerade die populären, haben neue Sicherheits- und Anti-Phishing-Tools implementiert. Dies macht es für Cyberkriminelle um einiges schwieriger, ihre infizierten Spam-Mails zu verbreiten.
Bildmaterial und -rechte: Kaspersky Lab