Girokonto: Mehr Transparenz aber immer noch überhöhte Dispozinsen?
Am 2. Oktober trafen sich Verbraucherschützer und Vertreter von Banken bei Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner zum Krisengipfel in Sachen Dispozinsen. Bereits seit längerem wird den Banken vorgeworfen, die Zinsen für Dispokredite wie auch für geduldete Kontoüberziehungen viel zu hoch zu halten – trotz eines sehr niedrigen Hauptrefinanzierungssatz für die Banken selbst.
Vor dem Treffen hatten die Banken und deren Verbände Kritik an den hohen Dispozinsen immer wieder zurückgewiesen. Zahlreiche Experten wie auch Politiker hatten daraufhin eine Deckelung der Dispozinsen gefordert, die bislang jedoch abgelehnt wird von der zuständigen Bundesministerin Aigner.
Dafür haben die Banken und Sparkassen bei dem Treffen mehr Transparenz gelobt in Sachen Dispozinsen. Wie diese tatsächlich aussehen soll, ist jedoch immer noch nicht so ganz deutlich, weitere Verschleierungstaktiken und die frühere Gangart werden kaum so schnell zu beseitigen sein.
Doch nun bekommen die Kreditinstitute neuen Wind ins Gesicht. Heute hat der Verbraucherzentrale Bundesverband vzbv für den 16. Oktober eine Pressekonferenz anberaumt. Dabei sollen sowohl die Dispozinsen aller deutschen Banken vorgestellt als auch über die tatsächliche Transparenz informiert werden. Dass der vzbv so schnell das Thema wieder angeht, zeigt, wie dringlich (und vor allem wie teuer) die Thematik für zahlreiche Verbraucher hierzulande ist.
Vor allem die Tatsache, dass Sparer unter immer niedrigeren Zinsen zu leiden haben, aber es dafür kaum sinkende Zinsen beim Dispokredit gibt, ruft Verbraucherschützer wie auch Kritiker immer wieder auf den Plan. Bankkunden zahlen so doppelt, indem sie niedrige Sparzinsen erhalten, aber immer noch teure Dispozinsen löhnen müssen. Wie niedrig bzw. hoch diese derzeit sind, zeigen unser Dispozins-Vergleich und unser Tagesgeldkonto-Vergleich.