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Dispozinsen sinken aber Transparenz immer noch mangelhaft

Montag den 17.12.2012

Zu hohe Dispozinsen trotz eines niedrigen Leitzinssatzes für die Banken und dazu mangelnde Transparenz hatten sowohl Verbraucherschützer als auch Stiftung Warentest im vergangenen Herbst auf den Plan gerufen. Nach einem großanlegten Test von Dispozinsen (Finanztest 11/2012) war deutlich: da ist bei vielen Banken noch sehr viel Luft nach unten und von Transparenz ist bei den Banken oftmals nur wenig zu spüren. Der Zinstest zeigte Wirkung. Wie die Stiftung Warentest jetzt aktuell berichtete, haben inzwischen 150 der getesteten Banken, die zuvor einen Zinssatz von 12,5 Prozent p.a. und mehr hatten, die Zinsen für ihren Dispokredit gesenkt. Bei fast 200 Banken, welche einen solch hohen Zinssatz für den Dispo anbieten, hat sich hingegen nichts getan seit dem groß angelegten Dispozinsen-Test im vergangenen Jahr.

Besonders bemerkenswert fand die Zeitschrift Finanztest dabei die Zinssenkungen bei vier Banken:

Bei der Sparkasse Niederlausitz sank der Zinssatz für den Dispokredit von vormals 13,5 Prozent p.a. um gleich 4 Prozent auf nun nur noch 9,5 Prozent p.a.  Die VR-Bank Schwerin und die Nordthüringer Volksbank senkten ihre Dispozinsen von ebenfalls vormals 13,5 Prozent p.a. auf jeweils 9,95 Prozent p.a., was eine Zinssenkung von immerhin 3,55 Prozent bedeutet. Ebenfalls gesunken ist laut Stiftung Warentest auch der Zinssatz der Commerzbank, die seit zwei Jahren unabhängig vom Leitzins den Dispozins bei 13,24 Prozent p.a. belassen hatte. Hier ging es zwar nicht so deutlich nach unten wie bei den drei anderen genannten Geldinstituten, jedoch bewegte sich der Zinssatz immer um 1,34 Prozent nach unten auf nun nur noch 11,9 Prozent p.a.

Zugleich bemängelt die Stiftung Warentest jedoch, dass es einige Banken gibt, deren Dispozinsen immer noch deutlich zu hoch sind. So haben die Sparkasse Göttingen und die TARGOBANK zwar die Zinsen für ihre Dispokredite gesenkt, verlangen aber immer noch 13,50 Prozent p.a. bzw. 14,06 Prozent p.a. und damit immer noch deutlich zu viel angesichts eines niedrigen Leitzins von derzeit nur noch 0,75 Prozent. Besonders günstig sind hingegen die Dispozinsen bei der Deutschen Skatbank, die nur 5,25 Prozent p.a. berechnet und bei der Volksbank Uckermark-Randow, bei welcher der Zinssatz für den Dispokredit sogar nur auf 4,5 Prozent p.a. liegt für das Girokonto Giro Komfort Plus, wie die Stiftung Warentest berichtet. In unserem Vergleich schneiden insbesondere das DAB Bank Girokonto mit 6,95 %, das 1822direkt Girokonto mit 7,74 % und das DKB-Cash Konto mit 7,90 % Dispozinsen besonders gut ab.

Doch wenn die Dispozinsen zum Teil inzwischen gesenkt werden, so muss die Transparenz für die Zinsen der Dispozinsen deutlich verbessert werden. Wie die Stiftung Warentest ermittelt hat, gibt es die Höhe des Dispozins oft erst dann zu erfahren, wenn man bereits ein Girokonto hat. Wer hingegen vor Abschluss eines Girokontos einen Zinsvergleich durchführen möchte, hat dabei dann schlechte Karten. Zudem veröffentlichen nicht einmal 50 Prozent der Banken ihren Preisaushang im Internet, obwohl alle Institute auch online zu finden sind. Ein Zinsvergleich mit wenig Aufwand ist deshalb für Verbraucher "nahezu unmöglich", wie die Stiftung Warentest aktuell zur Transparenz bei den Dispozinsen schreibt und weshalb die Tester auch "hartnäckig" bleiben werden.