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Grenze für Dispozinsen wird nicht kommen

Freitag den 16.08.2013

In den letzten Jahren wurde auch in der Politik über ein Thema diskutiert, das viele Privatpersonen Monat für Monat aufs Neue beschäftigt: die Höhe der Dispozinsen. Immer lauter wurden diese Diskussionen, als deutlich wurde, dass die Zinsen für Dispokredite nicht dem sinkenden Leitzins folgen – und auch heute noch, bei einem Leitzins von nur 0,50 Prozent auf einem Durchschnitt von über 10,00 Prozent p.a. liegen.

Immer wieder wurde dann nach der Regierung gerufen, dass sie doch eingreifen sollte und eine Grenze für die Dispozinsen schaffen solle, doch mehr als einmal wurde dieses Ansinnen verneint. Und auch die jüngste Anfrage der Grünen an die Bundesregierung wurde klar beantwortet: "Zinsvereinbarungen fallen grundsätzlich in den Bereich der Privatautonomie", heißt es in der "ZEIT ONLINE". Hier wird nur allzu offensichtlich, dass ein Wahlkampfthema kreiert werden soll, warum sonst wohl läge die Antwort auf eine Frage einer Oppositionspartei so präsent bei einer wichtigen deutschen Zeitung auf dem Schreibtisch.

Nur wird hier eines verkannt, was sich je Partei, egal welcher Couleur, dringend auf die Fahnen schreiben sollte: der Staat hat nicht in alles einzugreifen, der Staat muss nicht in alles eingreifen und der Staat hat sich aus Fragen der Privatautonomie heraus zu halten. Alles von staatlicher Seite aus regeln zu lassen, wie zum Beispiel die Höhe von Kreditzinsen und in diesem Falle die Höhe von Dispozinsen, würde bedeuten, dass damit auf der einen Seite auch der Wettbewerb der Banken und Sparkassen untereinander gestört wird – und dass auf der anderen Seite den Bankkunden die Wahlfreiheit zumindest teilweise genommen wird.

Die freie Wirtschaft, zu denen Banken nun mal gehören, ist etwas Anderes als die Welt der Gesetzlichen Krankenkassen, in denen der Staat seit dem Wegfall der Beitragsautonomie über die Höhe der Krankenkassenbeiträge entscheidet. Bei der Höhe der Dispozinsen geht es nicht darum, dass jeder Zinsstrich vorgegeben werden muss, sondern dass die Kunden frei entscheiden können, zu welcher Bank oder Sparkasse sie gehen, wie viel sie für ihren Dispokredit zu zahlen bereit sind und ob sie einen solchen Kredit überhaupt wollen.

Ein Eingreifen der Bundesregierung bei der Höhe der Dispozinsen und eine Höchstgrenze für diese Zinsen für Dispokredite würden den Markt verändern, möglicherweise auch sehr zum Negativen für die Bankkunden. Denn wenn es eine Höchstgrenze gibt, was würde die Banken, die sonst niedrigere Dispozinsen berechnen, dann davon abhalten, die Zinsen für ihre Dispokredite nach oben zu schrauben? Eine Medaille hat immer zwei Seiten, die sollte auch und gerade im Wahlkampf bedacht werden, der derzeit in Deutschland jeden Tag für neue Schlagzeilen sorgt.

Verbrauchern, die indes auf der Suche einem günstigen Dispokredit sind, können wir indes empfehlen, nicht nur in Zeiten des Wahlkampfs, sich mit einem Girokontorechner nach einem kostenlosen Girokonto mit niedrigem Dispozinssatz umzusehen. Einen solchen Girokontorechner finden Sie beispielsweise auf unserem Portal.